Diabetes mellitus

Diabetes Typ 2 ist eine Krankheit mit enorm hohen Zuwachsraten in allen wohlhabenderen Gesellschaften – und dies ist auch ein Zeichen für fehlgelaufene medizinische Strategien. Diabetes Typ 2 wird in erster Linie durch Lifestyle Faktoren hervorgerufen bzw. verstärkt und durch einen gesunden Lebensstil vermieden oder vertrieben – und dürfte eigentlich in diesen hohen Zahlen in unseren hochentwickelten Gesundheit Systemen nicht vorkommen.

Aber in der klassischen universitären Denkweise und in der Praxis wird das viel zu wenig berücksichtigt Man wartet, bis die Krankheit durch Hyperglykämie, Insulinresistenz und deren Folgen auffällig wird und versucht dann mühevoll, die entgleisten Blutzuckerwerte und den erhöhten HbA1c mit Antidiabetika und Insulin in den Griff zu bekommen. Eine Heilung und eine Vermeidung der vielfältigen Folgen der Krankheit sind damit kaum möglich. Dafür sind umfassendere Überlegungen notwendig, die weit über die Beeinflussung des Glukosespiegels hinausgehen und natürlich zunächst eine konsequente und dauerhafte Anpassung des Lebensstils unter begleitender kompetenter Betreuung durch einen entsprechend motivierten Therapeuten verlangen. Die Lebensstilveränderungen bestehen naturgemäß vor allem in Verbesserungen des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Heute wissen wir aber auch, dass zusätzlich oxidative Belastungen, chronische Entzündungen und die damit verbundenen Schäden bei Diabetes eine große Rolle spielen – und dass sie sich gegenseitig negativ fördern und andere Funktionskreisläufe wie den Energie- und Entgiftungsstoffwechsel beeinflussen.

Vor allem die oxidativen Störungen verlangen stete Aufmerksamkeit, weil das Auftreten freier Radikale sowohl in die Entstehung als auch in das Fortschreiten von Diabetes als wesentlicher Schädigungsfaktor eingebunden ist. Das Risiko für oxidativen Stress ist bei Diabetes dadurch noch erhöht, dass einerseits die erhöhten Glukosespiegel zu Glukosetoxizität führen, welche die normale Funktion der Beta-Zellen einschränkt und die Bildung freier Radikale in Beta-Zellen fördert und gleichzeitig diese Zellen nur über einen geringen eigenen Anti oxidativen Schutz verfügen.
Deshalb schützt eine ausreichend hohe regelmäßige Zufuhr von Antioxidantien die Beta-Zellen und den gesamten Organismus vor Glukosetoxizität und Funktionsstörungen.

Im Zusammenhang mit den Folgen von oxidativem Stress treten bei Diabetes weitere Veränderungen auf, die insbesondere auch als wichtige Ursachen für die kardiovaskulären Folgeschäden bei Diabetes angesehen werden. Eine Erhöhung der Homocysteinspiegel bei Diabetes steigert das kardiale Risiko und wegen der Einschränkung der Cysteinbildung das Risiko für einen endogen ausgelösten Glutathionmangel. Das GSH-Defizit korreliert mit Veränderungen von NFkB und das Verhältnis von reduziertem zu oxidierten Glutathion korreliert direkt mit der Höhe der Zuckerwerte.

Die direkte Beziehung zwischen Entzündung und oxidativem Stress bei Diabetikern hat z.B. Mariappan untersucht. Er zeigt, dass die Blockade von NFkB verschiedene Radikale wie Superoxid und Peroxynitrit reduziert und dadurch die mitochondriale und kardiale Leistung direkt verbessert.

Aus genannten Gründen sind für bei Diabetes deshalb begleitende medikamentöse Therapien mit Mikronährstoffen, die Entzündungen und oxidativen Stress reduzieren, unverzichtbar.

In diesem Umfeld stellt eine kontinuierliche hohe Zufuhr von Glutathion eine sinnvolle Maßnahme dar. Die Supplementierung verbessert bei Diabetes und bei Glukoseintoleranz durch seine Anti oxidative Wirkung Insulinsensitivität und Insulinsekretion, erhöht die NO-Synthaseaktivität und somit die Stickstoffmonoxidverfügbarkeit und wirkt sekundär antientzündlich.

Quelle: Zellschutz - Entgiftung - Prävention: Die gesundheitliche Bedeutung von Glutathion, Dr. Udo Böhm und Dipl.-Chem. Friedrich Reuss (Hrsg.), UNI-MED Science ISBN 978-3-8374-1402-8