Die Rolle des Glutathion bei der Krebsprävention

Gesunde Zellen können u.a. als Folge von Angriffen verschiedener endogener und exogener Faktoren degenerieren. Zu diesen Faktoren zählen auch oxidativer Stress und Entzündungen. Sie fördern die Zellschädigung und behindern die körpereigenen Zellreparaturmechanismen, was dann – meist erst nach vielen Jahren – in Krebs endet. Eine der wirkungsvollsten Ansätze für die Vermeidung von Krebs und einer Verlangsamung des Krebswachstums ist deshalb die die Vermeidung oder Beseitigung von schädigenden Radikalen, von chronischen Entzündungen und soweit möglich die Stärkung der körpereigenen Mechanismen zur Zellreparatur.

In zahlreichen Studien wurde aufgezeigt, dass Glutathion und andere Antioxidantien das Krebsrisiko signifikant senken 15,166. Sie stellen zu unserem Schutz ein umfassend angelegtes synergistisches Netzwerk multipler antioxidativer, entgiftender und DNA-reparierender Schutzmechanismen zur Verfügung und haben damit antimutagene und antikarzinogene Eigenschaften 163.
Glutathion schützt in diesem Netzwerk die DNA vor oxidativen Belastungen, unterstützt DNA- und Zellreparatur, fördert die Regeneration anderer verbrauchter Antioxidantien und die Apoptose veränderter Zellen Zusätzlich ist Glutathion in der Lage, verschiedene Karzinogene zu entgiften. So kann es beispielsweise bei Rauchern zur Detoxifikation der im Rauch enthaltenen karzinogen wirkenden Fremdstoffe beitragen, welche die Hauptursache für Lungenkrebs darstellen 163. Auch dadurch liefert es einen wertvollen Beitrag zur Verhinderung der Krebseinnistung und des Krebswachstums.
Es ist aus genannten Gründen verständlich, dass eine Gabe von Glutathion das Risiko für verschiedene Krebsarten reduziert 20. Belegt wird dies in Studien z.B. für Mund- und Pharynxkarzinome sowie für Brustkrebs oder Pankreaskarzinom 16,19.
Nach Flagg et al. beträgt das relative Risiko für Mund- und Pharynxkrebs bei Personen mit der höchsten Aufnahme von Glutathion aus der Nahrung 0,5 (95 % CI), wenn es vor allem aus Früchten und rohem Gemüse aufgenommen wird 186. Richie schreibt, dass das Risiko für Mundhöhlenkrebs beim Vergleich der höchsten mit den niedrigsten Serumspiegeln von Glutathion 0,4 (95 % CI) beträgt. Die Daten zeigen, dass umgekehrt Defizite an Glutathion, die mit erhöhtem oxidativen Stress verbunden sind, das Risiko für Mundhöhlenkrebs erhöhen 187.

Literatur:

15. SU.VI.MAX; 2004; Serge Herzberg et al.; Arch Intern Med. 2004; 164; 2335-2342
166. Locigno R, Castronovo V. Reduced glutathione system: role in cancer development, prevention and treatment (review). Int J Oncol. 2001 Aug;19(2):221-36.
163. van Zandwijk N. N-acetylcysteine (NAC) and glutathione (GSH): antioxidant and chemopreventive properties, with special reference to lung cancer. J Cell Biochem Suppl. 1995;22:24-
20. Trickler D, Shklar G, Schwartz J. Inhibition of oral carcinogenesis by glutathione. Nutr Cancer. 1993;20(2):139-144.
16. Franco R et al.; The central role of glutathione in the pathophysiology of human diseases; Arch Physiol Biochem 2007; 113: 234-258
19. Jones DP; Glutathione distribution in natural products: absorption and tissue distribution; Methods in Enzymology 1995; 25; 3-13

Quelle: Zellschutz - Entgiftung - Prävention: Die gesundheitliche Bedeutung von Glutathion, Dr. Udo Böhm und Dipl.-Chem. Friedrich Reuss (Hrsg.), UNI-MED Science ISBN 978-3-8374-1402-8